Piraten & Pressefreiheit

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Die Piraten werden immer besser … jedenfalls bringen sie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Jungle World zum Lachen:

“Die scharfe Kritik unserer Kommentatorin an der Piratenpartei und unsere kleine Satire bei Twitter gefiel einigen Seeräubern gar nicht. Böse wetzten sie die Säbel. Okay, vielleicht waren unsere »18 Gründe«, die Piratenpartei zu wählen, nicht alle witzig, gelacht haben wir aber dennoch herzlich, und zwar über jene Piraten, die unsere Satire zum Rechtsdrall in ihrer Partei zunächst in verschwörungstheoretischer Manier für ein übles Machwerk der Grünen hielten, welche es nur darauf abgesehen hätten, die junge Konkurrenzpartei in die rechte Ecke zu stellen. Noch witziger ist allerdings, dass die Piratenpartei uns mit rechtlichen Schritten droht. Liebe Piraten: Auf dem »Piratenwiki« eurer Homepage stehen von eurem Bundestagskandidaten Bodo Thiessen Sätze wie: »Sowohl der Afghanistan- als auch der Irak-Krieg, beides sind Angriffskriege gegen unschuldige und wehrlose Völker – mindestens genauso verwerflich, wie der so genannte ›Überfall‹ auf Polen durch Deutschland 1938.« Und weil Ihr für die Freiheit im Internet seid, wollt Ihr solch ein Seemannsgarn, das revisionistischer kaum sein könnte, nicht zensieren, ja? Aber einer Zeitung drohen, weil sie eine euch nicht genehme Satire twittert? Also, liebe Piraten, da lachen ja die Fische.”

Ach ja, und die “Junge Freiheit” mahnt offenbar Blogs ab.

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10 Antworten zu “Piraten & Pressefreiheit”

  1. FreakkaerF sagt:

    Hm, ich hab die Mailingliste aktive@ der Piraten schon nach Mails mit Betreff Jungle World oder 18 Gründe abgesucht, jedoch keine entsprechenden Mails gefunden. Hast du (außer dem offensichtlichen JungleWorld-Artikel) Quellen, die die “Drohung” durch die Piratenpartei belegen?

    Grüße
    S

  2. jupp sagt:

    äh, jetzt müsst Ihr mir aber mal helfen… ohne Herrn Thiessen besonders zu schätzen und ohne ein besonders grosser Piratenfan zu sein – inwiefern ist ein Zitat, in welchem der Überfall auf Polen als verwerflich bezeichnet wird revisionistisch?

  3. Elke Wittich sagt:

    @FreakkaerF:

    Sollte das etwas heißen, dass ein Mitglied des Vorstands der Piratenpartei ohne Absprache Klagedrohungen verschickt?
    Fakt ist: Der Jungle World wurde eine solche Mitteilung geschickt.

  4. Hallo Elke,
    es wäre hochinteressant, wenn Du diese “Mitteilung” etwas näher erläutern würdest. Wenn es nämlich – wie ich es jetzt einfach mal vermuten will – irgendein Popanst im Namen der Piratenpartei per gmx-mailaccount verschickt hat, wäre ja die Formulierung “die Piraten drohen mit Rechtsmitteln” zwar vielleicht nicht gelogen, so doch etwas übertrieben. Sollte ein Vorstandsmitglied dahinter stecken, was ich wiederum nicht glauben möchte, wäre ich der letzte, der sich nicht am jetzgen bashing beteiligen würde. Aber so halbgare Informationen sind ja nich Fich nich Fleich.

  5. Elke Wittich sagt:

    Es handelte sich nicht um einen gmx-account oder Ähnliches.
    http://alt-mulig.blogspot.com/2009/10/jetzt-wirds-albern.html

  6. Langsamkeit…

    Ich habe die Langsamkeit entdeckt. Jedenfalls, wenn es mal wieder einen #Piraten-Hype gibt.

    Der Hype gestern:

    Die Piratenpartei droht der Dschungelwelt mit rechtlichen Schritten.

    Sofort gab’s Aufschreie auf Twitter und in Blogs. Beispielsweis…

  7. anonym sagt:

    http://wiki.piratenpartei.de/2009-10-08_-_Vorstandssitzung

    Topic 6:

    Rüge Aaron König

    Antrag LV Berlin:

    Der Bundesvorstand möge für die unabgestimmte Klagedrohung von Aaron König an die JungleWorld eine Rüge aussprechen, oder sich einer Rüge des Berliner Landesvorstands anschließen.

    Hintergrund: Der Vorstand des LV Berlin hat aufgrund der unabgestimmten Klagedrohung von Aaron an die JungleWorld beschlossen ihn für dieses parteischädigende Verhalten zu rügen. Die auslösende Satire der JungleWorld ist klar von der Meinungs- und Satierefreiheit gedeckt, und die Pirtenpartei steht für den Erhalt dieser Freiheitsrechte. Außerdem haben wir alle darüber gelacht.

    * Link zum Protokoll des Berliner Landesverbandes

    wer weiß, was von der Satirefreiheit gedeckt ist, sollte auch einen Vorbehalt von einer Klageandrohung unterscheiden können. Außerdem kann jedes Mitglied seine Rechte selbst wahrnehmen und sollte dafür nicht gerügt werden.JensSeipenbusch

    * Der Bundesvorstand sieht die Sache soweit als erledigt an. Sollte der LV Berlin eine Rüge ausgesprochen haben, so wird auch das vom Bundesvorstand zur Kenntnis genommen, aber nicht weiter verfolgt.

    Nächster Termin

    Nächste Vorstandssitzung: 2009-10-15

    Schluss: 23:25 Uhr

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