Mit ‘Iran’ getaggte Artikel

Merkel rettet die Demokratie im Iran

merkel-iran-zensur

“Deutschland steht auf Seiten der Menschen in Iran, die ihr Recht auf freie Meinungsäußerung und Versammlungsfreiheit ausüben wollen”, so Merkel bei der Präsentation ihrer Iran-Politik.

(via)

Warum ist der Iran noch mit dem Internet verbunden?

Irans Verbindung mit dem Internet ist so zentralisiert, dass ein Abklemmen des Netzes vom Rest der Welt seitens der Regierung möglich ist. Auch wenn am Wochenende eventuell die Generalprobe dazu stattgefunden hat, ist laut des auf Netz-Traffic-Analyse spezialisierten Unternehmens Renesys das Land wieder wie üblich durch sechs Provider mit dem Netz verbunden. Da von reichlich Internetzensur, temporalen Abschalten der Mobilfunknetze bis hin zur “you’d better watch out” Drohung der Regierung gegen iranische Internetnutzer berichtet wird, stellt sich die Frage warum die Wahlmanipulateure nicht den Notaus-Schalter für das Internet drücken.

  • Die Optimisten: Der Regierung ist bewusst, dass moderne Ökonomien von dem Internet hinsichtlich Finanztransaktionen und Kommunikation abhängig sind. Langzeitschäden für die Wirtschaft durch ein Abschalten des Internets werden befürchtet. Zudem würden ausländische Investoren abgeschreckt.
  • Die Realisten: Die Regierung ist gerade viel zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt. Außerdem besteht sie nur aus Worddateiverschickern und Internetausdruckern die nicht wissen wen man eigentlich dazu genau beauftragen muss.

Aus europäisch geprägter Sicht neigt man doch sehr zur dritten Theorie.

Stoppseite aus dem Iran – so sieht dort die Zensur aus

stoppseite_iran_506px

Ohne Worte (via)

U.S. Regierung bot Chinesen und Iranern Umgehung der Zensur an und zensierte selber dieses Angebot

Eigentlich ein gutes Angebot: Das U.S. International Broadcasting Bureau bot Chinesen und Iranern Proxyserver zur Umgeheung der Zensur ihrer Länder an. Amüsanterweise flog 2004 auf, dass ein “Jugendschutzfilter” fester Bestandteil des Dienstes war. Äußert lustig waren dabei die Auswirkungen der Wortfilter:

The list includes “ass” (which inadvertently bans usembassy.state.gov), “breast” (breastcancer.com), “hot” (hotmail.com and hotels.com), “pic” (epic.noaa.gov) and “teen” (teens.drugabuse.gov).

Iran: Notaus für das Internet?

Der Iran wird insgesamt von sechs Providern, Türk Telekom, FLAG, Singapore Telecom, PCCW, Telia, and Telecom Italia Sparkle mit dem Internet verbunden. Zufällig genau dann wenn ein Großteil der Bevölkerung  sich über gefakte Wahlen beschwert und “Nieder mit dem Diktator” ruft, reduzieren sich die sechs Hauptverbindungen auf eine der Türk Telekom (TTnet, siehe Grafik). Als Grund werden “Probleme” mit Unterseekabeln vermutet. Technische Ursachen gelten als unwahrscheinlich.

iran-internet-verbindungen

Hintergrund kann sein, dass sich eine einzelne Verbindung besser zensieren lässt als viele. Ob BBC, Wikipedia oder was auch immer aus dem iranischen Netz erreicht werden kann, lässt sich somit einfacher kontrollieren. Allerding wird eine komplette Kontrolle nicht möglich sein, zumal viele Iranerinnen und Iraner in der Umgehung der Zensur geübt sind. Bisweilen werden nur von vereinzelten elektronischen Störfeuern berichtet. Getwittert wird sowieso.

Siehe auch: Warum ist der Iran noch mit dem Internet verbunden?