NDR-Zapp über die Symbolpolitik von Zensursula und die Gefahren einer Zensur im Internet. (via)
Artikel-Schlagworte: „Zensursula“
Zapp: Kämpfen gegen die Zensur!
Donnerstag, 21. Mai 2009Endlich wirksamer Kinderschutz!
Mittwoch, 20. Mai 200990% gegen Zensur des Internets - schwere Vorwürfe gegen die Deutsche Kinderhilfe
Mittwoch, 20. Mai 2009Erneut steht die umstrittene “Deutsche Kinderhilfe” in der Kritik. Mit der Schlagzeile, dass 92 Prozent der Deutschen dafür seien , dass Internetseiten mit kinderpornografischem Inhalt gesperrt würden, machte die konservative “Deutsche Kinderhilfe” am vergangenen Wochenende auf sich aufmerksam. Dahinter steckte aber eine manipulativen Fragestellung. Das zeigte sich nun mit Hilfe einer von dem Verein Missbrauchsopfer gegen Internetsperren, Mogis, im Auftrag gegebene Umfrage mit Fragen die den Schverhalt richtig wiedergaben: Mehr als 90% der Deutschen sind demnach gegen “Internetsperren” und für eine Löschung von Kinderpornografie aus dem Internet. Zeit-Online schreibt hierzu:
Was heißt das? In erster Linie, dass suggestive Fragen nur die Meinung abbilden, die sich der Frager wünscht – nicht die, die tatsächlich existiert. So etwas kann nützlich sein, ist es aber nicht, wenn es darum geht, die Wahrheit zu finden. Die Deutsche Kinderhilfe war offensichtlich nicht an einem realistischen Meinungsbild interessiert, wie die Mogis-Umfrage belegt.
Hilfreich ist das nicht. Und bei einem so wichtigen Thema wie dem Kampf gegen Kindesmissbrauch ist Suggestion nicht nur ärgerlich. Sie kann sogar zu einem Missbrauch der Missbrauchten führen.
- Zeit-Online: Mehr als 90% gegen Sperrungen im Internet
1&1: Alternativer Vorschlag zum Access-Blocking
Dienstag, 19. Mai 2009Ein Gegenvorschlag von 1&1 zum leyenhaften Zensur-Modell des Internets ist heute aufgetaucht: 1&1 schlägt eine freiwillige und damit grundrechtskonforme Zensur vor. Netzpolitik.org hat hierzu Andreas Maurer, dem Pressesprecher von 1&1, interviewt. Der Gegenvorschlag (pdf) skizziert grob, dass KJM, FSM, BKA, usw. eine Datenbank mit für sie unliebsamen Inhalten erstellen sollen. Diese Datenbank soll zentral - das BSI wird hierzu vorgeschlagen - gehostet werden. Router sollen diese Datenbank abfragen können und die Besitzer der Router sollen dabei folgende Selbstzensur-Auswahlmöglichkeiten haben:
- Blockierung von “Kinderpornografie” (Standarteinstellung, Blacklist)
- Blockierung von “ab 18 Jahre Inhalte” für Jugendliche und Kinder (Blacklist)
- Blockierung jegliche Form von Pornografie (Blacklist)
- Nur ausgewählte Inhalte für Kinder unter 14 Jahren (Whitelist)
- Nutzer mit Admin-Rechte für den Router können die Zensur für sich abschalten
Ziel der Selbstzensur ist ,laut Andreas Maurer, dass sich Internetuser selber vor unbeabsichtigten Aufrufen von Kinderpornoseiten schützen können sowie Kinder vor nicht vom BKA & CO. genehmigten kindgerechten Inhalten geschützt werden können. Ob es zur eigenen Sicherheit den “Bundestrojaner” als Zusatzfunktion gibt, wurde nicht erwähnt.
Immerhin werden keine Grundrechte beeinträchtigt und es ist ein nutzerautonomes System. Aber es produziert neue Scheindebatten, wie den “Schutz von Kindern vor Kinderpornografie” und lenkt damit von einer Löschung von Kinderpornografie aus dem Netz ab. Darüber hinaus ist dieser Ansatz im “Kampf der Kulturen” um das Internet als offener Kommunikationsraum auf der Seite der Befürworter einer Zonierung verankert. Also eine Absage an die freie Informations- , Kommunikations- oder Wissensgesellschaft.
Bleibt das Thema Jugendschutz: Eine befragte Pädagogin konnte mit dem 1&1 Vorschlag in puncto Jugendschutz nichts anfangen. Nach ihr ist es eine erzieherische Aufgabe Kindern beizubringen, dass es im Internet Orte gibt die man nicht aufsuchen sollte bzw. wie man damit umgeht, wenn man auf solche Orte stößt. Versuche diese in einer Digitalen Gesellschaft wichtige erzieherische Aufgabe durch Technik zu ersetzen, hält sie für fatal. Fraglich ist z.B., ob eine Auto-Seite für Erwachsene auf der Whitelist für Kinder kommt. Diese Seite könnte aber durchaus für Kinder interessant und geeignet sein. Jugendliche können vielleicht nicht mehr playboy.de aber immer noch geileschlampen.de und andere Hardcore Seiten, die nicht auf der Blacklist sind, ansurfen. Darüberhinaus besteht die Gefahr, dass Seiten wie youtube.com vorschnell zensiert werden. (im gefilterten Bremer Schulnetz sind beide Fälle vorgekommen). Jugendschutz-Filtertechniken haben also kaum Vorteile dafür aber viele Nachteile.
Update: Es gibt nun auch einen Kompromissvorschlag von der Titanic.
3sat: Es geht nicht um Kinderpornografie sondern darum die Freiheit des Einzelnen einzuschränken
Sonntag, 17. Mai 2009Bericht von 3sat über die Motive zur Einführung einer Internetsperre von DNS Poisoning.
… Petition gegen die Indizierung und Sperrung von Internetseiten unterzeichnen
Siehe auch: 3sat: Befindet sich die BRD auf dem chinesischen Weg der Zensur?
Internetsperre: Bundesregierung planlos?
Mittwoch, 6. Mai 2009Der Bundestagsabgeordnete Volker Beck (Bündnis 90/Die Grünen) hat in einer Fragestunde am 21.01.2009 (pdf) die Bundesfamilienministerin Ursala von der Leyen u.a. gefragt, “welche Länder an vorderster Stelle liegen, was das Einstellen von Kinderpornografie ins Internet angeht”. Bis heute wurde seine Frage nicht beantwortet.
Die Deutsche Kinderhilfe & Ursula von der Leyen Konnektion
Mittwoch, 6. Mai 2009Von der Verbändelung zwischen Ursula von der Leyen, Karl-Theodor zu Guttenberg und dem Verein “Innocence in Danger” - von diesem Verein hat Zensursula u.a. die krude Vorstellung aufgegabelt, es gäbe einen “kommerziellen Massenmarkt” für Kinderpornografie mit “Millionen-Umsätzen” (Incompetence not in danger), berichtete Stefan Niggemeier. Durch eifrige Pressearbeit für eine Cleanfeed Zensur des Internets fällt ansonsten der “Verein Deutsche Kinderhilfe” auf. Die “Deutsche Kinderhilfe” schleimt sich dabei derartig bei Ursula von der Leyen ein, dass Christian Bahls vom Verein “MissbrauchsOpfer gegen InternetSperren” das Essen wieder hochkommt. Dazu hat die “Deutsche Kinderhilfe” aber auch einen triftigen Grund, schließlich wurde der Verein nach einem spektakulären Spenden- und Datenschutzskandal 2008 aus dem “Deutschen Spendenrat” ausgeschlossen. Die Welt hat damals dem Ganzen drei Artikel gewidmet und hebt im dritten Artikel hervor, dass die Skandale der “Deutschen Kinderhilfe” auch politisch höchst brisant sind, weil sich der Verein bis dato auf großen Rückhalt von Ursula von der Leyen verlassen konnte … da muss jetzt wohl einiges wieder gerade gebogen werden. Schade nur, dass hier offensichtlich wieder Küngelei und keine effektive Verfolgung von Kinderpornografie im Vordergrund steht.
- Deutsche Kinderhilfe, Teil 1: Geschäfte unter dem Mantel der guten Taten?
- Deutsche Kinderhilfe, Teil 2: Jetzt werden auch die Datenschützer misstrauisch
- Deutsche Kinderhilfe, Teil 3: Unterstützung von Ulla Schmidt und vielen Promis
Update: Deutsche Kinderhilfe erneut in der Kritik
Siehe auch: Deutsche Kinderhilfe & Hartz IV Empfänger, Deutsche Kinderhilfe & Wikipedia, Deutsche Kinderhilfe & Erich Honecker, 90% gegen Zensur des Internets - schwere Vorwürfe gegen die Deutsche Kinderhilfe