Archiv für die Kategorie ‘undefinierbares’

United Breaks Guitars (Teil II)

Ich hatte ja bereits im vergangenen Jahr über die witzige Aktion des kanadischen Sängers Dave Carroll geschrieben, der -nachdem bei einem Flug mit United Airlines seine Gitarre zu Bruch gegangen war, weil das Personal beim Verladen damit herumgeworfen hatte- statt zu klagen, lieber einen Song veröffentlicht hat, in dem er die Praxis der Airline beklagt, Schadensersatzforderungen von Kunden einfach auszusitzen.Der Song hat ist bei YouTube über sieben Millionen mal angesehen worden, und zirkuliert in unzähligen Blogs.

Carroll hatte angekündigt drei Songs zu dem Thema zu schreiben, und nun ist der Sage zweiter Teil verfügbar. Im neuen, ebenfalls witzig gemachten Song, geht das darum, dass jene Ms. Irlweg, die schon im ersten Song als Sachbearbeiterin für Carrols Fall zusständig war, mit allen Mitteln versucht einen Ersatz für Carrolls Gitarre zu ermöglichen, und regelmäßig an den irrwitzigen Vorgaben ihrer eigenen Firma scheitert.

Auch zu diesem Song gibt es einen Blogeintrag von Dave Carroll.

Bombenbauanleitungen im Internet

Solange noch keine Stoppschilder davor sind, hier eine Linksammlung mit Bombenbauanleitungen und Terror-Manuals:

Christoph Faulhaber: Mister Security

Kunst mit der Terror-Fahndung:

Website von Christoph Faulhaber: www.christophfaulhaber.de

26C3: Dunkin’ Donuts DDoS

Und noch was vom 26C3: Es gab, wie im Vorjahr, wieder ein DDoS auf Dunkin’ Donuts. Ich bin danach zu einem Talk gegangen, Berichte sagen aber, dass die Horde noch zwei weitere Läden leergekauft hat.

26C3 – Eindrücke von der Demo

Auf dem 26C3gab es, wie seit mehreren Jahren, mal wieder einen kleinen Protestmarsch gegen Überwachung. Ich habe ein paar Eindrücke versucht einzufangen. Viel ist es nicht geworden, weil es so bitter kalt war, das ich vor Kälte die Kamera nicht ruhig halten konnte. *brr*

Singing Tesla Coils on 26C3

Gestern abend auf dem 26C3 gab es eine singende Tesla Spule zu bewundern:

Girl in Underwear shoots Potato gun

Arbeit macht frei – Diebe stehlen Schriftzug aus der KZ Gedenkstätte in Auschwitz

Die Tagesschau meldet heute, dass Diebe in der Nacht zum Freitag, den Schriftzug “Arbeit macht frei” vom Eingangstor der KZ-Gedenkstätte Auschwitz gestohlen haben. Einem Wachmann war gegen 6 Uhr morgens das Fehlen der Schriftzuges aufgefallen.

Taggesschau.de zufolge wurde das Schild an einer Seite abgeschraubt, an der anderen abgerissen. Von möglichen Tätern fehlt bislang jede Spur. Die Polizei wartet nun auf die Auswertung der Bilder der Überwachungskameras.

Da frage ich mich, wer so etwas tut. Eisendiebe, denen es an jeder Form von Pietät mangelt? Oder der Schlag Leute der Nachts auf Friedhöfen Grabsteine mit Hakenkreuzen beschmiert, und seine Nothdurft auf den Gräbern verrichtet?

Das Wort, das mir spontan für solche Leute einfällt, ist für einen Blog wohl zu unflätig.

Der Spruch “Arbeit macht frei” stand über den Toren aller Konzentrationslager (mit Ausnahme des Lagers Buchenwald, dort stand “Jedem das Seine”). Der zynische Spruch sollte den angeblichen “Erziehungszweck” der Lager umschreiben, und den eigenlichen Zweck, der systematischen Ermordung von Menschen (”Vernichtung durch Arbeit“) verschleiern. Das Schild in Auschwitz wurde von polnischen Zwangsarbeitern im Lager gefertigt.

Der Spruch selbst geht auf den SS-General Theodor Eicke zurück, der der erste Lagerkommandant im KZ Dachau war.

Offener Brief an Frank Schirrmacher

Am 16.11. veröffenlichte der Journalist und Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Frank Schirrmacher, auf Spiegel.de einen Beitrag zur Entwicklung der Informationstechnologien und dem Verhältnis des Menschen zu dieser Entwicklung.

Abgesehen davon, dass die meisten Digital Natives vermutlich Schirrmachers Überforderungsthesen nicht nachvollziehen können, offenbart Herr Schirrmacher eine -in meinen Augen- recht eigenwillige Interpretation der darwinschen Evolutionslehre. Ich habe aus diesem Grund einen offenen Brief an Herrn Schirrmacher formuliert, den ihr im Folgenden nachlesen könnt:

Sehr geehrter Herr Dr. Schirrmacher,
ich verfolge die aktuelle Debatte uber die Zukunft der Medien in Zeiten des Internet mit großem Interesse. Daher habe ich auch Ihren Beitrag “Mein Kopf kommt nicht mehr mit“
vom 16.11.2009 auf Spiegel-Online gelesen. Sie schreiben darin, aus Ihrer persönlichen Sicht von der Informationsflut, die durch die digitale Vernetzung täglich uber uns hereinbricht, und
von den Problemen die diese Ihnen, und mit Ihnen auch vielen anderen Menschen, beschert.
Als Angehörigem der “Generation C64“ und ” Digital Native“ f ällt es mir schwer einige der Probleme nachzuvollziehen, die Sie schildern. Nun liegt es mir natürlich fern, Ihre persönlichen Eindrücke zu kritisieren, und ich gebe Ihnen völlig recht, wenn Sie sagen, dass es wohl eine Menge Menschen gibt, denen es ganz  ähnlich geht wie Ihnen.
Dennoch gibt es einige Punkte in Ihrer Argumentation, die ich nicht teile. Zunächst einmal schreiben Sie uber das Gefühl den Maschinen unterlegen zu sein:

“Auf der ganzen Welt haben Computer damit begonnen, ihre Intelligenz zusammenzulegen und ihre inneren Zustände auszutauschen; und seit ein paar Jahren sind die Menschen ihnen auf diesem Weg gefolgt. Solange sie sich von den Ma-
schinen treiben lassen, werden sie hoffnungslos unterlegen sein.”

An diesem Punkt kann ich Sie beruhigen: Wir sind diesen Maschinen nicht unterlegen, allenfalls denen, die sie betreiben. Computer verf ügen uber keine Form von echter Intelligenz, sie

sind sogar besonders dumme Maschinen. In ihrer Stupitität tun sie immer nur das, was der Programmierer oder der Anwender ihnen gesagt hat, selbst wenn es offensichtlich scheint, dass die Anweisungen unsinnig sind. Genau deshalb fluchen sicher auch Sie manches Mal uber Ihren Computer, weil dieser einmal mehr an einer scheinbar trivialen Aufgabe scheitert. Es sind nicht die Algorithmen die wir f ürchten sollten: Mathematik ist wunderbar vorhersagbar. Jeder, der dies will, kann einen Algorithmus verstehen. Misstrauisch sollten wir denen gegenüber sein, die uns duch die Labyrinthe der Datenwelt führen wollen. Nicht jeder dieser Führer verfolgt lautere Absichten.
Weiterhin schreiben Sie uber das Verhältnis des Menschen zur Information:

“Die drei Ideologien, die das Leben der Menschen in den letzten zwei Jahrhunderten bis heute am nachhaltigsten verändert haben, waren Taylorismus – also die Arbeitsoptimierung“, gesteuert durch die Stoppuhr und den Zwang zur äußersten Effizienz -, Marxismus und Darwinismus.”
An dieser Stelle muss ich entschieden Einspruch erheben. Sie nennen als drei “Ideologien“ Taylorismus, Marxismus und Darwinismus in einem Atemzug. Anders als bei den ersten
beiden, handelt es sich beim Darwinismus jedoch mitnichten um eine Ideologie. Darwinismus, und die in der modernen Biologie daraus hervorgegangene synthetische Evolutionstheorie, sind mitnichten Ideologien, sondern vielmehr wissenschaftliche Erklärungsmodelle. Später in Ihrem Text, verwenden Sie den Begriff auch nochmals in eben diesem Kontext.
Zugegeben, die Idee, den Entwicklungen der elektronischen Kommunikation mit Mitteln der modernen Biologie beikommen zu wollen, ist verlockend. Allerdings darf man nicht vergessen, dass es sich bei Internet und Mobilfunk um Kulturtechniken handelt, nicht um einen natürlichen Prozess. Das bedeutet vor allem, dass wir einen gewissen Einfluss auf die Gesetze haben, die den Prozess steuern. Bei Naturgesetzen gibt es das nicht. Die Modelle der Evolution greifen daher nur bedingt, und wir sollten uns hüten voreilige Schlüsse zu ziehen.
Tatsächlich beschleicht mich beim Lesen Ihres Textes das Gefühl, dass Sie der Versuchung erlegen sind, die Mechanismen der Evolution nicht nur eins zu eins in die digitale Welt zu
ubertragen, sondern auch der Verlockung einiger Schlagwörter der Evolution nicht widerstehen konnten. Richtigerweise beklagen Sie, dass das was zuf ällig erscheint, tatsächlich oft
Machtgesetzen gehorcht, die der Einzelne mitunter gar nicht bemerkt. Dass großen Spielern wie Google dabei eine entscheidene Rolle zukommt, steht ausser Frage; Sie schließen jedoch daraus, dass hier ein “Kampf ums Dasein“ stattfindet, in dem sich der Stärkere gegen den  Schwächeren durchsetzt, und nennen das dann Darwinismus.

Dem liegt aber ein Missverständnis des Evolutionsgedankens zugrunde. Darwin schrieb vom “Struggle for survival“ und “Survival of the fittest“. Auch wenn man bei dieser Wortwahl
an das fit-werden im Sportstudio denken mag, das englische Wort “fit“ bedeutet “passend”, und so ist es auch gemeint. Uberleben tut, laut Darwin, derjenige, der f ür die aktuellen
Lebensbedingungen am besten passt. Ein Kampf, bei dem stärkere Organismen aktiv gegen schwächere vorgehen, kommt bei Darwin gar nicht vor, und ist in der Natur eher die Ausnahme.
Betrachtet man, was ich nicht für einen unpassenden Ansatz halte, die Entwicklung der Datennetze aus darwinistischer Sicht, muss man zunächst klären, wer denn die eigentlichen Akteure sind. Dies sind, aus evolutionstheoretischer Sicht nämlich keineswegs Google oder Microsoft, sondern die Informationen selbst. Tatsächlich sind die Akteure der biologischen Evolution, die Gene, selbst nichts als Information. Die Umweltbedingungen geben dabei vor, welche Informationen nützlich sind, und welche nicht. Ob die Information im Netz Verbreitung findet hängt davon ab, wie viel Aufmerksamkeit sie erhalten. An diesem Punkt ist Ihr Ansatz, die Aufmerksamkeit der Nutzer als Futter“ für die Information zu betrachten, gar nicht abwegig. Allerdings ist die Aufmerksamkeit in diesem Modell nicht die Nahrung, sondern die Kraft der Selektion. So wie in der Natur Klimabedingungen oder die Anwesenheit bestimmter  Chemikalien die Chancen der Gene selektieren, ist es im Netz die Aufmerksamkeit der Nutzer, die die Überlebenschanchen der Informationen bestimmt.
Aus dieser Sicht sind Google und Co. die “Organismen“ im Netz, die phänotypische Ausprägung der Informationen, die sie in sich tragen.
Und hier schließt sich der Kreis, denn es sind wir Menschen, die die Selektionsbedingungen in den Informationsnetzen selbst gestalten. Ändern wir die Umweltbedingungen im Netz, so
werden Machtansammlungen wie die von Google plötzlich auf der Liste der vom Aussterben bedrohten Arten landen. Viele “Digital Natives“ wissen das, und werden dieses Wissen in
Zukunft auch nutzen. Schließlich wollen sie ja, dass sich ihre Information im Netz verbreiten kann.
Falls Sie noch nicht die Zeit gefunden haben Charles Darwins Werk “Die Entstehung der Arten“ zu lesen, möchte ich Ihnen die Lektüre nahelegen. In den -zweifelsfrei noch kommenden-

Debatten uber die Evolution der Information wird dieses Buch Ihnen als Argumentationshilfe sicher von großem Nutzen sein.

Deep Packet Inspection bei UMTS-Providern: Mal nachgefragt

Nachdem mir die Sache mit der DPI bei T-Mobile und Vodafone noch immer schwer im Magen liegt, habe ich bei T-Mobile mal per E-Mail nachgefragt:

Sehr geehrte Damen und Herren!

Auf der Webseite ZDNet.de hat der Informatiker und Blogger Christoph Hochstätter gezeigt, dass bei der Nutzung der T-Mobile Datenflatrate Inhalte von aufgerufenen Webseiten geändert werden. Namentlich werden angeforderte Bilder zwischengespeichert, und verkleinert ausgeliefert. Die Verkleinerung verringert zwar das verbrauchte Datenvolumen des Kunden, der Eingriff in den Datenverkehr bleibt allerdings auch dann bestehen, wenn man diese Funktion explizit abschaltet. Daraus ergeben sich für mich mehrere Fragen:

1. Auf welcher Rechtsgrundlage findet dieser Eingriff in den Datentrasfer statt?

2. Ich habe in meinem Vertrag keine Klausel zu diesem Thema gefunden. Auf welche vertragliche Basis stellt sich dieser Eingriff?

3. Habe ich als kunde die Möglichkeit, dem Eingriff zu widersprechen?

Mal sehen, was da als Antwort kommt.

Update: T-Mobile hat eine Antwort auf meine Anfrage geschickt. Wie zu erwarten, nur ein bischen Bla-Bla. Keine einzige meiner Fragen wurde beantwortet. Aber lest selbst:

Sehr geehrter Herr Noack,

Gerne beantworten wir Ihre Anfrage zur Komprimierung von Daten.
Zunächst möchten wir festhalten, dass T-Mobile durch die Datenkomprimierung keine übertragenen Inhalte oder Webseiten verändert. T-Mobile komprimiert Daten (z.B. Bilder) lediglich zu dem Zweck, um diese über Mobilfunk schneller zu übertragen und die übertragenen Datenmengen zu reduzieren.

Über speed.t-mobile.de bietet T-Mobile Ihnen und allen Kunden die Möglichkeit die Art Ihrer ¿Speedmanager”-Optimierung selbst zu bestimmen. Dabei können Sie auswählen zwischen folgenden Einstellungen:

Optimierter Speed:
In der vorbelegten Standardseinstellung ¿optimierter Speed” kommt zusätzlich zur Datenkomprimierung eine intelligente Webseitenoptimierung zum Einsatz.

Speedmanager aus
In der Einstellung ¿Speedmanager aus” kommen nur Transportoptimierungen und Caching zum Einsatz.

Maximaler Speed
In der Einstellung ¿maximaler Speed” wird zusätzlich Bildkompression verwendet.

Wir hoffen, Ihnen mit diesen Informationen geholfen zu haben.

Mit freundlichen Grüßen

Carsten Hoppe
Geschäftskundenservice – Multi Media Service

PreLex – Was machen die in Brüssel?

Die Entscheidungsprozesse innerhalb der EU gelten als intransparent, und oft auch als undemokratisch. Hinter verschlossenen Türen, so die gängige Meinung, verhandeln Kommision, Rat und Ausschüsse. Was da eigentlich vor sich geht, bis eine Richtline oder eine Verordnung steht, so scheint es, bleibt der Öffentlichkeit verborgen.

Die Presse bestätigt diesen Eindruck, indem meist nur über Ergebnisse, weniger über die Entscheidungsprozesse berichtet wird. Die nationalen Regierungen nutzen diese Intransparenz zudem gerne um sagen zu können “Wir haben doch auch nicht gewusst, dass diese Richtline jetzt so kommt”.

Dabei veröffentlicht die EU weitaus mehr Informationen über Ihre Tätigkeiten, als die meisten Bürger wissen.  Dem Internet kommt hierbei eine besondere Rolle zu, denn die EU betreibt mehrere Portale, über die jeder interessierte Bürger Einblick in die EU- Abläufe nehmen kann. Eines dieser Portale ist die Datenbank PreLex der europäischen Kommission. Diese Datenbank dokumeniert alle interinstitutionellen Verfahren innerhalb der EU, an denen die Kommision beteiligt ist (Vorschläge, Empfehlungen, Mitteilungen), und stellt sie in ihrem  zeitlichen Ablauf dar. PreLex enthält alle Dokumente seit 1976 in digitaler Form, der Zugriff ist kostenfrei möglich. Die meisten aktuellen Dokumente stehen dabei derzeit  in 23 Sprachen zur Verfügung.

Um eine Abfrage zu machen, braucht der Nutzer nur auf die einfache Suche zu klicken, und ein Stichwort anzugeben. Als Beispiel soll hier eine Meldung dienen, die dieser Tage durch die Zeitungen geht: Kanada bereitet derzeit eine Klage bei der Weldhandelsorganisation (WTO) vor, die sich gegen eine EU-Verordnung richtet, die den Import kanadischer Robbenerzeugnisse verbietet. Wenn man sich nun über die Verordnung informieren möchte gibt man in der Suche einfach “Robbenerzeugnisse” ein, und findet Vorgang COM (2008) 469. Die Seite zeigt eine Zeitleiste, die den genauen Ablauf des Vorgangs, vom Vorschlag durch die Kommission bis zur Annahme durch Rat und Parlament.

Zu jedem Vorgang sind die Dokumente, bzw. die Einträge auf den jeweiligen Seiten der Institutionen (Parlament und Rat) verlinkt. So gelangt man durch Klick auf eines der Dokumente in der Sektion “Stellungnahme EP 1. Lesung” direkt auf die Seiten des europäischen Parlaments, auf denen die Protokolle der Redebeiträge, sowie die Änderungsanträge und Abstimmungsergebnisse einsehbar sind.

Viele der Dokumente liegen allerdings im PDF-Format vor, und werden bei der Suche nicht mit durchsucht, so dass eine echte Volltextsuche nicht möglich ist. Ausserdem sind die Dokumente nicht verschlagwortet, sodass man schon wissen muss, wonach man sucht. So liefert die Suche nach “Stockholm Programm” keine Ergebnisse, obwohl sich dieser Begriff für die Beschlüsse der EU- Justiz- und Innenministerkonferenz im Juli 2009, in den Medien etabliert hat. Wer also etwas über die Bemüungen der EU zur Gleichberechtigung von Frauen und Männern wissen will, darf nicht nach “Gleichberechtigung” suchen, denn die EU verwendet auschliesslich den Begriff “Gleichstellung” (was formal auch richtig ist, denn die jursitische Gleichberechtigung der Geschlechter ist in den EU-Staaten umgesetzt, die Maßnahmen zielen ja darauf, dieses auch im realen Leben zu erreichen). Besonders im Hinblick auf die berüchtigte bürolratische Sprache in der EU, macht es dem nicht politikerfahrenen Bürger die Suche nach interessanten Dokumenten schwer.

Den Nachteilen zum Trotz ist PreLex eine interessante Anlaufstelle für alle die sich aus erster Hand über die Beschlussverfahren innerhalb der EU zu einem Thema informieren wollen.

Make a living from music, but without the RIAA

Die aus San Francisco stammende Cellistin Zoe Keating hat in der Fernsehsendung press:here ein Interview über ihr Leben als “Freelance-Musician” gegeben. Keating, die schon bei Rasputina gespielt hat, und deren Musik von Apple und dem Fahrradhersteller Specialized in Werbespots verwendet wurde, ist etwas besonderes auf dem Musikmarkt. Ihr letztes Album führte die Klassik-Downloadcharts bei iTunes an, trotzdem hatte sie nie einen Plattenvertrag. Keating macht alles selber: Aufnahmen, Werbung, Vertrieb. Im Interview mit Scott McGrew, das vollständig in ihrem Blog zu finden ist, erklärt sie, warum sie keinen Plattenvertrag haben will:

I can’t help noticing that most of the signed musicians I’ve known are broke or struggling. Those on small labels keep their day jobs. Mid-level bands, they run through their advance quickly and then they make a living by touring constantly so that they can sell t-shirts. It will be several millennia before the amount they owe the record label is recouped out of the band’s royalty, and they don’t own the recordings. New music/modern classical artists seem to sustain themselves with teaching and maybe performing as they get more well known.

Then there are the bands I know who’ve been dropped as soon as their sales dip. I know bands who’ve been majorly screwed by this: they recorded followup albums that never saw the light of day, or had nervous breakdowns. A basic financial decision to a company can feel like a matter of life or death to an artist.

Faktisch ist es also so, dass Keating ohne Plattevertrag von ihrer Musik leben kann, mit Vertrag aber befürchtet eben dies nicht zu können. Das verkehrt die mantraartige Behauptung der Musikindustrie, ohne sie gäbe es ja keine neuen Künstler mehr, ins Gegenteil. Die Musikindustrie wolle, so Keating weiter, ohnehin nur Bekanntes, was leicht an den Käufer zu bringen sei.

Since then, I’ve had industry executives tell me very respectfully the following things: my music is interesting but not marketable; my music can’t be sold because it doesn’t have words & it lacks a single, simple melody for people to latch onto; and I am not young/not sexy enough/too nerdy. I’ve had classical industry people tell me that my music is too pop. I’ve had pop industry people tell me my music is too classical. And by the way, what category am I in and can I name any similar artists? The music industry seems entirely focused on releasing albums that are similar to albums that have sold before.

Mit anderen Worten: Die Industrie fördert die altbekannten Stars, und einige wenige Mainstreamrichtungen. Von echter Kulturförderung, von der die Herren immer faseln, keine Spur. Nicht das das jetzt wirklich überraschen würde.

Wer jetzt wissen will, was Zoe Keating für Musik macht, hier ist ein Interview in dem sie über ihre Arbeit spricht:

Und ihr Stück “Tetrishead”:

Polizeigewalt auf der FsA09 Demo – Zeugenbericht

Ich hatte die Gelegenheit, mit einem der Zeugen des Polizeiübergriffs von der FsA09 Demo vom letzten Samstag zu sprechen. Das CCC-Mitglied C. war während des gesamten Vorgangs anwesend, und hat auch Teile der Dialoge mitbekommen, die sich zwischen Polizei und Betroffenen abgespielt haben. C. hat auch jenen Teil im Vorfeld der Übergriffe mitbekommen, die auf dem Video nicht zu sehen sind. Ich gebe seine Schilderung mal unkommentiert wieder:

Ich war beim AK-Vorratwagen, und bekam mit, dass es zu einer Rangelei am “Bunt-und-Laut”-Wagen kam. Als ich eintraf waren Fahrer und Beifahrer des Wagens schon in Handschellen.

Eine Frau versuchte Namen und Dienstnummer der Beamtin, die sie geschlagen hat, herauszufinden. Da diese sich weigerte, schritt das Anti-Konflikt-Team ein, und erklärte, dass die Beamten nicht selber ihrer Dienstnummer herausgeben müssen, sondern der Gruppenführer zuständig sei.

Es kamen ein Paar Wannen der 22. Hundertschaft, und verhafteten die Frau, obwohl die Situation eigentlich schon geklärt war.

Daraufhin erschien der Radfahrer, der daraufhin die Dienstnummer der verhaftenden Beamten erfahren wollte, wurde von den Polizisten mit den Worten “Hau’ ab!” des Platzes verwiesen. Der Mann leistete der Aufforderung folge, wurde aber dann von einem Beamten brutal zurückgezogen, und in die Gruppe der Polizisten geschoben, die dann sofort begannen auf ihn einzuschlagen.

Einen deutlichen Platzverweis haben die Beamten zuvor nicht erteilt, mehr als das “Hau ab!”, wurde nicht gesagt.

Der Mann mit dem blauen T-Shirt ging weg (in die Richtung die ihm lautstark gewiesen wurde) und sagte etwas das ich nicht verstand, in Richtung der Polizsten. Als nächstes lief ihm ein Polizist hinterher, der ihn grob zu den anderen in dunkel grüner Uniform zog. Dort wurde er dann zusammengeschlagen von den Polizisten.

Neues Evil Daystar Layout

Da ich mit einer Erkältung flach liege, nutze ich gerade die Zeit für die Erstellung eines neuen Evil Daystar Layouts. Aufgrund der Neugierde anderer habe ich das unfertige Layout bereits eingestellt. Keine Ahnung wie das im IE aussieht, aber wer diesen Browser nutzt ist sowieso größeres Leid gewohnt. Kritik und Verbesserungsvorschläge nehme ich gerne an. Und zur Erinnerung, so sah das Blog zuvor aus:

evildaystar-theme-old-thumb

Die Zukunft in der Hand – mit der Jungen Union wählen gehen

In der JUNGEN UNION aktiv sein heißt:
die eigene Zukunft selbst in die Hand zu nehmen, weil wir lieber handeln als behandelt werden..

So beginnt die Selbstbeschreibung der Jungen Union auf ihrer Homepage. Dinge selbst in die Hand genommen hat auch die Junge Union in Vogtsburg (Kaiserstuhl). Dort wählt man, zumindest wenn es nach der Jungen Union geht, nämlich bereits am 20.09.2009 den neuen Bundestag, also eine Woche vor dem Rest der Republik.

ju-vogtsburg-klein

Mit dem falschen Wahltermin sind die Jungen Christdemokraten allerdings nicht allein. Laut einer Forsa-Umfrage wissen 48% der Bundesbürger nicht, wann der Wahltermin für die Bundestagswahl ist.

Das muss wohl an dem langweiligen Wahlkampf liegen. Oder daran, dass die Seite im schickern 90er-Jahre Design so verwirrend ist, dass der zuständige Autor vergessen hat, welchen Termin er denn nun eintragen wollte.