Steinmeier für Willkür, Zensur und Drangsalierung im Netz

frank_zensur

Frank-Walter Steinmeier hat einen medienpolitischen Forderungskatalog aufgestellt. Dabei verfolgt er zur staatlichen Regulierung der Medien einen für Sozis typischen zentralistischen Ansatz: Zeitungen sollen Monopole bilden durch “Erleichterungen im Pressefusionsrecht” sowie durch die “Einführung eines Leistungsschutzrechts für Verlage im Urheberrrecht, damit kostspielig erstellte Inhalte nicht beliebig kostenlos kommerziell verwertet werden können“.  Im Gegensatz zur  Monopolisierung der klassischen Medien sollen dagegen neue  Medien (”Google und Co.“) klein gehalten werden, um neue “Vermachtungsstrukturen” zu unterbinden. Kurzum, Steinmeier möchte sich ein Regieren mit Bild, BamS und Glotze wieder herbei regulieren. Vorwärts in die Vergangenheit!

In seiner Begründung, die sich so liest als ob sie von einem PR-Praktikanten, der den Abi 2008 Debattierwettbewerb gewonnen hat, geschrieben wurde, taucht Steinmeier noch weiter in die Vergangenheit ab: Die Weimarer Demokratie ist nach Steinmeier “an der publizistischen Hetze gegen die Demokraten und Parteien und am mangelnden Respekt vor den Institutionen der Demokratie zugrunde gegangen“. Daraus zieht er  den Schluss, dass die im Artikel 5 des Grundgesetze festgeschriebenen Errungenschaften “für die Freiheit und gegen Willkür, Zensur und Drangsalierung” eingeschränkt werden müssen. Den Errungenschaften des Artikel 5 setzt er nämlich folgendes entgegen: Aber wir spüren auch, dass die Beziehung von Medien und Demokratie heute manchmal brüchig, beschädigt und bedroht ist. Hiergegen gilt es gemeinsam [Politik und Medien] anzugehen.” Etwas konkreter wird Steinmeier hierzu im fünften Punkt seines Forderungskatalogs: “Ein Rechtsrahmen für Internetangebote, der sicherstellt, dass die sich heute schon abzeichnenden und die schon realisierten Möglichkeiten des Missbrauchs die positiven Möglichkeiten nicht verdunkeln.” Ob er darunter eine Ausweitung der Websperren versteht, sei dahingestellt. Es ist allein schon abenteurlich genug, dass ein Kanzlerkanditat die von den Medien hergestellte und getragene Öffentlichkeit, die er ganz richtig als Grundlage für eine Demokratie einschätzt, mit der Einschränkung der Freiheit und etwas mehr Willkür, Zensur und Drangsalierung im Netz sowie Monopolisierung von Bild, BamS und Glotze fördern will.

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3 Antworten zu “Steinmeier für Willkür, Zensur und Drangsalierung im Netz”

  1. [...] Diktatur einführen. Schließlich wisse der Bürger nicht, was gut für ihn die Großkonzerne ist. Seht [...]

  2. Stefan sagt:

    Ach das bekommen die sowieso nicht hin, das Mediensystem ist mittlerweile so komplex das eine Regulierung nicht mehr effizient möglich ist. Und wenn dann werden neue Möglichkeiten entstehen zu kommunizieren. das ist ja eine Eigenschaft der komplexen Systeme.

    Frank-Walter Steinmmeier hat damit nur engültig die CDU Protestwähler in Richtung FDP und Piraten getrieben,

    Die Internetausdrucker bekommen das eh nicht in den Griff, spätestens wenn immer mehr hochqualifizierte abwandern (In der Gentechnik haben CSU und Grüne schon geschafft )können sie ihren Sozialismus 2.0 alleine aufbauen. Heisst ja dann auch Arbeiter- und Bauernstaat. Alle anderen sind auch weg.

  3. vera sagt:

    jau. und ich pack meinen alten akustikkoppler wieder aus.

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