Aber doch bitte keine Science-Fiction

Boing-Boing hat mal wieder etwas lustiges ausgegraben: In England wurde ein Autoren-Preis für Nachwuchsautoren ausgelobt. Um das Werk von H.G. Wells zu ehren, waren Nachwuchsautoren aufgefordert ihre Kurzgeschichten an den ehemaligen BBC-Reporter Reg Turnhill zu schicken. Der heute 94-jährige Turnhill hatte als junger Mann H.G. Wells persönlich getroffen und für’s Radio interviewt.

Nachdem im letzten Jahr sehr viele Science-Fiction Beiträge eingegangen waren, hatte Turnhill es in diesem Jahr zur  Bedingung gemacht, dass alle Texte handgeschrieben sein müssten, und keine Science-Fiction angenommen würden:

“I wanted people to write the stories by hand as a condition of entry to address the low standard of literacy and handwriting these days.”

Und weiter:

“I also wanted the stories to reflect life in 2010 so they would interest readers in 2110, in the way that Wells’ stories do.
My aim in offering the £1,000 prize was to get people to mimic what Wells did in the 1900s.”

Zusammengefasst also: Das Schreiben mit Maschinen ist ein ein Zeichen für Analphabetismus, und um Wells zu ehren sollte man keine Science-Fiction schreiben, sondern lieber so wie, nun ja, Wells.

Da stellt sich mir die Frage ob der gute Mr. Turnhill mit den Werken von H.G. Wells wirklich vertraut ist?

Überraschend war die Anzahl der eingegangenen Beiträge dann auch nicht mehr: Kein einziger.

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