Ich mag englisches Frühstück. Leider reicht ja meist die Zeit morgens nicht, weswegen das ein Luxus für die Wochenenden ist, aber dafür dann richtig. Ok, auf Black Pudding kann ich verzichten, dafür leihe ich mir dann die amerikanischen Pancakes mit Ahornsirup aus. Was aber auf dem Frühstückstisch auf keinen Fall fehlen darf sind Baked Beans und Sausages mit Toast.
Baked Beans kauft man, der Einfachheit halber, meistens in der Dose. Leider ist, da dieses Gericht in Deutschland ja nicht zu den Standards gehört, die Auswahl sehr begrenzt. In den Supermärkten in meiner Umgebung gibt es jedenfalls nur drei Sorten: Die Hausmarke des Händlers, die Bohnen der Marke Erasco und die der Herstellers Heinz. Da ich die Tomatensauce bei den Erasco-Bohnen nicht mag, habe ich bislang immer die von Heinz gekauft. Bis ich letzte Woche in dem REWE-Markt um die Ecke feststellen musste, dass das Regal, in dem die Heinz-Produkte sonst stehen leer war. Stattdessen fand ich folgenden Hinweis:
Ich bin einigermaßen verärgert darüber. Bitte, dann macht das Produkt teurer, wenn es denn sein muss (wir reden ihr über eine Dose Bohnen, die immer 99 Cent gekostet hat, wenn sie jetzt 1,20€ kosten soll, so what?), aber bitte überlasst mir, dem Kunden, die Entscheidung, ob ich das Produkt kaufen will, oder nicht.
Man könnte natürlich einfach woanders kaufen, wenn es denn eine Alternative gäbe. Die traurige Tatsache ist aber, dass es in meinem Stadtteil, dank der “Marktbereinigung” der letzten Jahre, nur noch zwei Supermärkte gibt, die nicht zur REWE-Handelsgruppe gehören. Einer davon ist ein ALDI, und der hatte noch nie gebackene Bohnen im Sortiment.
Wenn ich also nicht erst ein paar Kilometer fahren will, um einzukaufen (oder dies aus irgendwelchen Gründen nicht kann; ich denke da an meine hochbetagten Nachbarn), muss ich bei REWE einkaufen.
Das alles zusammen lässt mich befürchten, dass es hier REWE weniger um die behauptete Zufriedenheit der eigenen Kunden geht, als darum, den Preis beim Einkäufer noch ein Stückchen weiter zu drücken. Will der Lieferant nämlich weiter in meiner Gegend Absatz finden, muss er mit REWE zusammenarbeiten, andere Abnehmer gibt es ja kaum. Daher wird so Druck aufgebaut, der natürlich steigt, je mehr die Kunden die Produkte nachfragen. Zu leiden haben darunter die Lieferanten, die Mitarbeiter der REWE-Märkte, die sich das Gemecker der Kunden anhören müssen, und natürlich die Kunden, die sich vom Händler vorschreiben lassen müssen, was sie kaufen sollen.
Ich werde die Bohnen wohl in Zukunft bei Amazon bestellen müssen. Dort gibt es ein Sechserpack. Konserven sind ja zum Glück haltbar.